Sarah Hablützel & Marko Mijatovic

Wie kann ein Raum möglichst gemeinschaftlich und vielfältig genutzt werden? Diese Frage lieferte Sarah Hablützel & Marko Mijatovic den Impuls für die installative Arbeit Shared Space I. Als «Ort im Ort» konzipiert, wird er im Verlauf der Ausstellung zum Experimentierfeld unterschiedlicher Nutzungen. Im Juli dient er der lokalen Theatergruppe Um-18 als Bühne für ihre Proben und die Aufführung ihrer neuen Produktion. Im August wird er im Rahmen eines Workshops mit der Bewegungspädagogin Vivien Meyer aktiviert. Diese Protagonist*innen sind nicht neu, sondern waren schon Teil früherer Arbeiten des Duos.

Die Architektur kann aber auch zum Zufluchtsort für die Besucher*innen werden; auf den Bänken können sie verweilen und Schutz vor der Hitze suchen. Diese unterschiedlichen Nutzungen werden nicht zuletzt durch die Form der Konstruktion verdeutlicht: Schaut man sie frontal an, erinnert sie an einen Bogen, der die Umgebung rahmt; blickt man seitlich auf sie, dann wirkt sie mit ihren länglichen Fenstern wie ein Haus, das vielleicht gar ein Gefühl von Geborgenheit erzeugen kann.

Mit Shared Space I widmet sich das Duo sozialen und ökologischen Fragen zugleich. Die Installation besteht aus rezyklierbaren Materialien und einem Stecksystem, das einfach auf- und abgebaut werden kann. Das appelliert an die Idee, dass eine aktive Auseinandersetzung mit der Verfügbarkeit von Ressourcen und deren Umgang stattfinden kann. Die Gestaltung wird nicht zuletzt durch die Expertise jener Personen definiert, mit denen das Duo in Kontakt tritt. Für dieses Projekt suchten sie unter anderem den Austausch mit Architekt*innen und Hochbauzeichner*innen sowie mit dem Baubüro In Situ.

Sarah Hablützel & Marko Mijatovic, die für ihre filmischen Arbeiten normalerweise die jeweiligen Drehorte aufsuchen, haben nun ihren eigenen Ort geschaffen. Im Verlauf der Ausstellung wird die Arbeit zur Kulisse verschiedener Szenarien.

Shared Space I, 2023; Duripanel, Holz